Ergebnisse der Wasserstoffumfrage

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Ergebnisse der „Kurzumfrage zur Wasserstoffnutzung im Unternehmensumfeld des Kreises Soest“

Unternehmen aus dem Kreis Soest setzen sich bereits heute mit der zukünftigen Nutzung von Wasserstoff in ihren Betrieben auseinander. Die verschiedenen Möglichkeiten der Anwendung sind der Unternehmerschaft jedoch häufig nur in Teilen bekannt. Der Großteil beschäftigt sich beim Einsatz von Wasserstoff bisher vor allem mit dem Bereich der betrieblichen Mobilität (z.B. PKW oder LKW). Die Haupthemmnisse zur Nutzung von Wasserstoff liegen aus Sicht der Unternehmen in den hohen Investitionskosten und der mangelnden Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff sowie in der nicht ausreichenden technologischen Reife der Anwendungsmöglichkeiten.

Bei der kreisweiten Unternehmensbefragung, zu der die wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH aufgerufen hatte, haben insgesamt 91 Unternehmen aus dem Kreis Soest teilgenommen. Ziel der Befragung war es zu erfassen, welche Rolle die Wasserstofftechnologie für die Unternehmen im Kreis Soest derzeit schon spielt und zukünftig einnehmen könnte.

Anmerkung:
– Die Zahlen in den Grafiken bilden die Anzahl der Rückmeldungen und demnach keine Prozentzahlen ab.
– Die Grafiken lassen sich durch Mausklick vergrößern.

Kann grüner Wasserstoff einen signifikanten Beitrag zur Emissionsreduktion in der Industrie leisten?

- Ca. 88 % der Befragten erwarten durch die Nutzung von grünem Wasserstoff einen hohen Beitrag zur Emissionsreduktion in der Industrie.
- Nur etwa 12 % sehen den Beitrag zur Emissionsreduktion als eher niedrig an.
- Das Potenzial von Wasserstoff im industriellen Kontext ist den Unternehmen bereits heute bewusst.

Ab welchem Zeitpunkt halten Sie den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie für realistisch?

- 49% der Unternehmen sehen die Nutzung von Wasserstoff im industriellen Umfeld frühestens ab dem Jahr 2030 als realistisch an.
- 22% der Unternehmen sehen die Nutzung von Wasserstoff im industriellen Umfeld frühestens ab dem Jahr 2025 als realistisch an.
- Nur 15% der Unternehmen sehen die Nutzung von Wasserstoff im industriellen Umfeld bereits heute als realistisch an.
- Ein Einstieg in die konkrete Nutzung von Wasserstoff wird von den Unternehmen demnach zwischen den Jahren 2025 und Anfang der 2030er erwartet.

Wie hoch ist die Chance, dass Wasserstoff zukünftig andere Energiequellen ersetzen kann?

- 85% der Unternehmen sehen hohe Chancen, dass die Wasserstofftechnologie zukünftig bestehende Energiequellen ersetzen kann.
- Nur ca. 15% der Unternehmen sehen die Chancen als gering an.
- Der Wasserstofftechnologie wird für die Zukunft ein hoher Stellenwert zur energetischen Versorgung der Unternehmen zugerechnet.

Wie hoch wird das Potential von Wasserstoff bei der betrieblichen Mobilität eingeschätzt?

- 82% der Unternehmen sehen Wasserstoff im Bereich der betrieblichen Mobilität als potentiell wichtig an.
- Nur etwa 18% gaben an, dass die Wasserstoffverwendung für Ihre betriebliche Mobilität der Zukunft nur eine geringfügige Rolle spielen wird.

Potenzial im Bereich „Heizen“ und „Kühlen“ von Gebäuden?

- 53 % der Unternehmen sehen beim Wasserstoff für den Bereich „Heizen“ und „Kühlen“ hohe Potenziale.
- Ca. 47 % gaben an, dass Wasserstoff nur ein eher geringes Potenzial für die Bereiche „Heizen“ und „Kühlen“ in der Zukunft bieten wird.

Einschätzung des Potenzials einer flächendeckenden Verwendung von Wasserstoff in der Industrie/Produktion?

- Mit insgesamt 57% gaben die Unternehmen damit an, dass die Wahrscheinlichkeit einer industriellen Nutzung von Wasserstoff für die Produktion sehr hoch oder hoch sein wird.
- Mit 43% kann sich allerdings etwas weniger als die Hälfte der Unternehmen keine flächendeckende Verwendung von Wasserstoff für die Produktionsstätten im Kreis Soest vorstellen.

Wie viel % des Energiebedarfs könnten durch Wasserstoff substituiert werden?

- 49% der Unternehmen gaben an, dass der betriebliche Energiebedarf bis zu 25% durch Wasserstoff substituiert werden könnte.
- 33% der Unternehmen gaben an, dass der betriebliche Energiebedarf zu 26-50% durch Wasserstoff substituiert werden könnte.
- Nur 17% sehen eine hohe Substitutionschance des derzeitigen Energiebedarfs durch Wasserstoff größer als 50%.
- Demnach schätzen die Unternehmen den zukünftigen Wasserstoffeinsatz eher als Ergänzung zu anderen Energieträgern ein.
- Eine vollständige Substitution des Energiebedarfs durch Wasserstoff wird derzeit als unrealistisch eingestuft.

Wird Wasserstoff bereits in Ihrem Betrieb eingesetzt oder ist dies angedacht?

- Nur wenige einzelne Unternehmen (6 von 91) haben bereits in kleineren Anwendungen Wasserstoff im Einsatz.
- 60% der befragten Unternehmen haben zukünftig die Verwendung von Wasserstoff nicht geplant.
- Immerhin gut ein Drittel (35 %) der befragten Unternehmen, planen für die Zukunft die Nutzung von Wasserstoff. 

Falls Sie Wasserstoff einsetzen, in welchen Bereichen ist dies der Fall? (Mehrfachnennungen möglich)

- < 7 % (6 von 91) der befragten Unternehmen aus dem Kreis Soest haben bereits Wasserstoff im Einsatz.
- (3 von 6) nutzen Wasserstoff zum Antrieb betrieblicher Fahrzeuge und zur Erzeugung von Prozesswärme oder Prozesskühlung.
- (2 von 6) nutzen Wasserstoff als betrieblichen Rohstoff.
- (1 von 6) Ein Handwerksbetrieb bietet die Installation von entsprechenden Heizsystemen an.

Falls Sie planen Wasserstoff im Betrieb einzusetzen, in welchen Bereichen ist dies geplant? (Mehrfachnennungen möglich)

Unternehmen, die planen Wasserstoff zukünftig im Betrieb einzusetzen sehen dafür Möglichkeiten
- im Bereich der „betrieblichen Mobilität“ (83 %)
- im Bereich „Erzeugung Prozesswärme oder Prozesskühlung“ (43 %)
- als betrieblichen Rohstoff (10%)

Welche Anwendungsfelder würden aus Ihrer Sicht die höchste Nachfrage nach Wasserstoff mit sich bringen (Mehrfachnennungen möglich)

- 65% der Unternehmen gaben an, dass „Logistik und Transport“ die höchste Nachfrage nach Wasserstoff im industriellen Umfeld mit sich bringt.
- Jeweils 48 % der Angaben fallen auf die Aspekte „Stromerzeugung“ und „Gebäudewärme- und Strom“.
- Nur 12% der Befragten gaben ein hohes Potenzial von Wasserstoff für die Intralogistik an.
- Die Unternehmen fokussieren demnach die Wasserstoffnutzung für die betriebseigenen PKW- und LKW-Flotten.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die flächendeckende Verwendung on Wasserstoff in der Industrie?

- Die beiden größten Hindernisse für die flächendeckende Verwendung von Wasserstoff sind zum einen die hohen Investitionskosten und zum anderen die schwierige Versorgung mit grünem Wasserstoff.
- Die hohen Investitionskosten sehen 58% der Befragten als größte Herausforderung.
- Die schwierige Versorgung mit grünem Wasserstoff sehen ebenfalls mehr als die Hälfte  (55 %) als Hemmnis.
- Fehlende technologische Reife von Anwendungen steht aus Sicht der Unternehmerschaft mit 54 % ebenfalls einer flächendeckenden Verwendung von Wasserstoff derzeit noch im Weg.

Ihr Ansprechpartner

Rainer Hesse

Förderlotse
02921 30-2265
Rainer.hesse@wfg-kreis-soest.de

wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH

CO2-Ausstoß als Kostenfaktor

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CO2-Ausstoß als Kostenfaktor
Wirtschaftsförderung bietet Betrieben interessantes Beratungsprogramm an

Lohne – Die Energiekosten werden für die Betriebe zu einem immer wichtigeren Produktionsfaktor, und der CO2 – Ausstoß wird zum Gradmesser für die Klimabelastung. Ziel sollte es also sein, diese beiden Größen möglichst klein zu halten. Auf dem Weg dorthin gibt es für die Betriebe im Kreis Soest eine effiziente Hilfe. In Kooperation mit der Effizienzagentur NRW bietet die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest eine mehrstufige Analyse an, die ausgehend vom Ist-Zustand verschiedene Maßnahmen und Fördermöglichkeiten aufzeigen kann.

Wie das funktioniert, erläuterten Ekkehard Wiechel von der Effizienzagentur (efa) und Sebastian Czoske von der wfg, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Soest anhand der Firma Metalltechnik Hesse GmbH in Lohne. Betriebe aus der Metallbranche seien besonders energieintensiv, sagte Förderlotse Czoske. Deshalb sei es bei diesen Unternehmen besonders interessant, Einsparpotenziale aufzuspüren. Dies erfolgt über mehrere Schritte. Einer der wichtigsten ist zu Beginn die Ermittlung des aktuellen Standes in Sachen Energieverbauch. Und das ist dank des digitalen Werkzeugs „ecocockpit“ kein Hexenwerk. Parat haben sollte die Betriebe ihren Verbrauch an fossilen Energieträgern. Das Analyse-Tool wird mit diesen Daten gefüttert, berücksichtigt aufgrund der hinterlegten Formeln zudem wichtige rechtliche Rahmenbedingungen, und berechnet als Endergebnis den jährlichen CO2-Ausstoß. Bei Metalltechnik Hesse zum Beispiel lag dieser Wert für 2019 als letztem „Normaljahr“ vor Corona bei 25,3 Tonnen.

Dies kann für einen Betrieb ein wichtiger Gradmesser sein, so Czoske: „Je weniger CO2, um so geringer die Kosten.“ In einem zweiten Schritt wird nach Einsparpotenzialen gesucht. „Wir gucken uns an, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann“, so Czoske. Denkbar seien andere, energiesparende Maschinen. Auch energetische Sanierungen können ein Thema sein. In einem dritten Schritt geht es dann darum, Fördermöglichkeiten von Bund und Land abzuklopfen. Vorteilhaft sei für die Unternehmen oft aber auch, dass die Kooperation mit „wfg“ und „efa“ eine neue Perspektive bietet. Czoske: „In den Betrieben fehlt halt manchmal der Blick von außen.“

Dass die Analyse der Energiebilanz seinem Betrieb helfen kann, betont auch Markus Hesse. Der Geschäftsführer und Inhaber des Betriebs aus Lohne sieht die Bedeutung aber insbesondere mit Blick auf die Auftraggeber, die ihrerseits zunehmend Wert auf klimaschonendere Produktionsweisen legen. Anhand der CO2-Analyse könne sein Betrieb gegenüber der Konkurrenz aus Fernost punkten, wenn tausende Kilometer Schiffstransport entfallen. Viele große Unternehmen würden deshalb auch wieder tiefer in die Fertigung vor Ort einsteigen. Ob sich bei den energieintensiven Maschinen seines Betriebs ein Austausch lohnt, ist Hesse zufolge die Frage.

Die Laseranlage zum Schneiden der dicken Metallteile werde immer einen entsprechenden Verbrauch haben. Das sieht Czoske ebenfalls. Eine im Wortsinn klimaneutrale Produktion sei im energieintensiven produzierenden Gewerbe kaum zu schaffen. Formal könnten Kompensationsmaßnahmen dazu beitragen, etwa Investitionen in die Wiederaufforstung des Regenwaldes. Interesse an Energieeinsparungen und an der Verringerung des CO2-Ausstoßes ist seitens der Betriebe im Kreis Soest vorhanden. 15 Unternehmen haben Czoske zufolge bereits bei dem Programm mitgemacht, zu 90 Prozent Betriebe aus dem produzierenden Gewerbe, weil hier die Einsparpotenziale besonders hoch sind.

Quelle: Soester Anzeiger, Ludger Tenberge, 11.05.2021

Ihr Ansprechpartner

Sebastian Szoske

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Mehrere Interessenten für das Kombinationsangebot der wfg und der Effizienz Agentur NRW

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Mehrere Interessenten für das Kombinationsangebot der wfg und der Effizienz Agentur NRW: Klimaneutrale Produktion im Kreis Soest

 

Betriebliche Klimaschutzmaßnahmen gewinnen für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Zusammen mit der Effizienz Agentur NRW bieten wir aus diesem Grund das Angebot „Klimaneutrale Produktion im Kreis Soest“ für die kreisweite Unternehmerschaft an.

Innerhalb kurzer Zeit haben 15 Unternehmen aus dem Kreis Soest die Unterstützung von der wfg und der Effizienz Agentur NRW in Anspruch genommen. Unternehmen aller Größen, ob klassischer Mittelstand oder Großunternehmen wollen den Weg einer geringeren betrieblichen CO2-Emission bestreiten. Die Motivationen sind von Branche zu Branche unterschiedlich.

Wie bei allen neuartigen Entwicklungen muss zunächst ein Start- oder Ansatzpunkt gefunden werden. An dieser Stelle offerieren die Wirtschaftsförderung und die Effizienz Agentur NRW ein klares Angebotsportfolio, bestehend aus der Erstellung einer betrieblichen CO2-Standortbilanz, der Eruierung möglicher CO2-Einsparpotenziale und daraus resultierenden Fördermöglichkeiten im Rahmen von CO2-Investitionsmaßnahmen.

Gerne steht weiteren interessierten Unternehmen Sebastian Czoske, Förderlotse der Wirtschaftsförderung als Ansprechpartner zur Verfügung. 

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