Informationsfluss als Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit – Schritt 1: Mit Digitalisierung zu höherer Transparenz bei Kleeschulte Erden

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Informationsfluss als Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit – Schritt 1: Mit Digitalisierung zu höherer Transparenz bei Kleeschulte Erden

Die Strategie „Twin Transformation“ beschreibt das gleichzeitige Vorantreiben von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Nicht ohne Grund, denn digitale Technologien können einen wesentlichen Beitrag leisten. Wie eine höhere Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion gelingen kann, lesen Sie hier.

Eine Lastganganalyse ist oftmals der erste Schritt, um den Energieverbrauch zu reduzieren und Betriebskosten zu senken. Dazu werden Wirk-, Blind- und Scheinleistung über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Digitale Technologien unterstützen hierbei, beispielsweise durch eine automatische Datenvisualisierung und tragen so zur Steigerung der Transparenz in Unternehmen bei. Diese bildet oftmals die Basis für die Identifikation wirksamer Maßnahmen zur (energetischen) Optimierung von Produktionssystemen. So kann das automatische Abschalten von energiehungrigen Anlagen(-teilen) zur Vermeidung von kostenintensiven Spitzenlasten ein Lösungsweg sein.

Doch welche Maßnahmen sind effektiv sowie technisch als auch organisatorisch für das eigene Unternehmen umsetzbar?

Um Fragen dieser Art zu beantworten und Potentiale in der Produktion bei Kleeschulte Erden aufzuzeigen, kam dort über einen mehrwöchigen Projektzeitraum die IoT-Box der wfg zum Einsatz (Internet of Things, kurz: IoT). Dazu wurde die topora®-Anlage mit Sensoren nachgerüstet und die IoT-Box installiert. Nach 1,5 Stunden war das System einsatzbereit. Die nötige Transparenz lieferte ein Dashboard, welches Mitarbeitern an der Maschine, im Büro oder im Homeoffice Informationen zu Energieverbrauch, Maschinen- und Prozessparameter wie Umgebungstemperaturen verständlich visualisiert. Ein gemeinsamer Blick in die Daten lieferte erste Ansätze zur Optimierung.

Wie geht es nun weiter? Die gewonnen Erkenntnisse aus den Daten und Erfahrungen mit IoT-Systemen fließen nun schrittweise in die Digitalisierung der Produktion ein. Im ersten Schritt wurde eine Energiemanagementsoftware implementiert und die topora®-Anlage mit Sensoren / IoT nachgerüstet. Weitere Anlagen folgen und führen kontinuierlich auch zu einem höheren Prozessverständnis. Bereits heute klar: Welche Anlagen(-teile) zukünftig durch das System automatisiert abgeschaltet bzw. in Ihrer Leistung gedrosselt werden.  

Mit der IoT-Box haben wir unsere Industrie 4.0 Kompetenzen auf einfache Weise ausbauen, Erkenntnisse aus den eigenen Daten gewinnen und bereits während der Projektlaufzeit Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen können. Mehr Nachhaltigkeit durch Digitalisierung wird auch in Zukunft ein Weg sein, welchen wir gehen“, so Georg Drähne, welcher die Arbeitsvorbereitung / Digitalisierung bei der Kleeschulte Erden GmbH & Co. KG verantwortet.

Bei der „IoT-Box“ handelt es sich um ein kostenfreies Angebot der wfg Kreis Soest für Unternehmen aus der Region im Rahmen des Projektes „Produktion.Digital.Südwestfalen“. Weitere Informationen finden Sie hier. Die Fördermittelberatung und unterstützende Leistungen erfolgten in Kooperation mit der Effizienz-Agentur NRW. Der Investitionszuschuss beträgt 40% im Förderprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft – Modul 3: MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software“.

Ihr Ansprechpartner

Markus Kürpick

Ergebnisse der Gaslieferstopp-Kurzumfrage

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Ergebnisse der „Kurzumfrage zu möglichen Auswirkungen eines Gas-Lieferstopps für Unternehmen im Kreis Soest“

Viele Unternehmen aus dem Kreis Soest wären durch einen Gas-Lieferstopp sehr stark betroffen, ergab eine Kurzumfrage der wfg Kreis Soest. So müssten mehr als die Hälfte der Befragten bei einem Gas-Lieferstopp Teile der Betriebsaktivitäten einstellen. Knapp jedes fünfte Unternehmen müsste seine Betriebsaktivitäten sogar komplett einstellen. Der Versorgungsabbruch nachliegender Lieferketten mit Produkten die bspw. schon produziert sind erfolgt nach durchschnittlich 15 Tagen.

Diese Ergebnisse erbrachte eine kreisweite Umfrage der wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH, an der insgesamt 160 Unternehmen teilgenommen haben. Die Hälfte des deutschen Erdgasverbrauchs ist im Jahr 2021 auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen zurückzuführen. Um die Auswirkungen eines möglichen Gas-Lieferstopps für die Unternehmen im Kreis Soest einschätzen zu können, führte die wfg die Umfrage durch.

Von den teilgenommenen Unternehmen erachten 43 Prozent das Risiko der Unternehmensfortführung als groß bis gravierend. Dies betrifft primär die Industrie und das verarbeitende Gewerbe. Im Fall eines Gas-Lieferstopps und einem Runterfahren der Produktionsanlagen würden im Bereich der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes 18 Prozent der Produktionsanlagen beschädigt werden. Zum Beispiel in der Glasherstellung würde das Glas in der Anlage aushärten und die Maschine beschädigen.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Soest, Markus Helms betont: „Es ist eine herausfordernde Zeit für die Unternehmen im Kreis Soest, welche wir versuchen bestmöglich zu unterstützen. Für besonders von den Energiepreisen betroffenen Unternehmen gibt es bereits das Energiekostendämpfungsprogramm.“ Dieses unterstütze mit temporären Zuschüssen bei gestiegenen Erdgas- und Strompreisen. Mit Informationen zu diesem Programm stehe die wfg den Unternehmen gerne zur Verfügung (Telefon  02921 30-2265). Helms: „Langfristig können unsere kostenlosen Workshopangebote dazu beitragen, Prozesse im Unternehmen klimaneutraler zu gestalten.“ Der Geschäftsführer verweist auf das Seminar „Nachhaltigkeitsbeauftragte für KMU“– Anmeldungen dafür sind unter www.wfg-kreis-soest.de/aktuelle-veranstaltungen möglich.”

An der Umfrage teilgenommen haben mit 71 Prozent kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Nach Branchen unterteilt beteiligte sich mit einem Anteil von 34 Prozent die Industrie und das verarbeitende Gewerbe, gefolgt vom Dienstleistungssektor mit 21 und dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 13 Prozent.

Struktur Teilnehmer nach Unternehmensgröße

- 88% der Teilnehmer sind KMUs*
- Kleinst-* ( < 10 Mitarbeiter) und kleine* (< 50 Mitarbeiter) Unternehmen umfassen 71% der teilnehmenden Unternehmen

*Bezogen auf Mitarbeiteranzahl

Struktur Teilnehmer nach Unternehmensbranche

- Mit 54 Teilnehmern, bzw. einem Anteil von 34% stammt der größte Teil der Unternehmen aus dem Bereich der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes
- 21% der Teilnehmer stammen aus dem Dienstleistungssektor

Auswirkungen eines Gas-Lieferstopps auf die Produktionsanlage

- Betroffen und betrachtet ist ausschließlich die Industrie und das verarbeitende Gewerbe
- 45 Produktionsanlagen (82%) werden bei einem Gas-Lieferstopp und Runterfahren der Anlagen voraussichtlich nicht beschädigt
- 10 Produktionsanlagen (18%) werden bei einem Gas-Lieferstopp und Runterfahren der Anlagen voraussichtlich beschädigt

Auswirkungen auf Betriebsaktivitäten

- 65% aller Teilnehmer müssen bei einem Gas-Lieferstopp temporär Betriebsaktivitäten einstellen
- 17,5% aller Teilnehmer müssen alle Betriebsaktivitäten einstellen

Versorgungsabbruch bei Gas-Lieferstopp

- Nach durchschnittlich 15,6 Tagen erfolgt bei betroffenen Unternehmen ein Versorgungsabbruch nachliegender Lieferketten, bzw. beim Kunden
- Bei Unternehmen, welche alle Betriebsaktivitäten einstellen müssen, erfolgt der Abbruch bereits nach 1,8 Tagen

Risiko der langfristigen Unternehmensfortführung

- 21% der teilnehmenden Unternehmen schätzen das Risiko einer langfristigen Unternehmensfortführung bei einem Gas-Lieferstopp als gravierend ein
- 22% der teilnehmenden Unternehmen schätzen das Risiko einer langfristigen Unternehmensfortführung bei einem Gas-Lieferstopp als groß ein
- Ca. 1/3 erachtet das Risiko einer langfristigen Unternehmensfortführung bei einem Gas-Lieferstopp als gering

Ihr Ansprechpartner

Rainer Hesse

Förderlotse
02921 30-2265
Rainer.hesse@wfg-kreis-soest.de

wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH

MINT-Förderung im Kreis Soest ausgezeichnet: zdi-Netzwerk erhält das zdi-Qualitätssiegel 2022

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MINT-Förderung im Kreis Soest ausgezeichnet: zdi-Netzwerk erhält das zdi-Qualitätssiegel 2022

Das zdi-Netzwerk Kreis Soest begeistert seit über 7 Jahren mit seinen Angeboten Kinder und Jugendliche für Themen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (MKW), hat dem zdi-Netzwerk nun das zdi-Qualitätssiegel 2022 für diese wertvolle Arbeit verliehen. Mit dem Qualitätssiegel zeichnet das MKW jährlich die zdi-Netzwerke aus, die die vereinbarten Kriterien für hochwertige MINT-Förderung in NRW erfüllen.

Trotz der pandemiebedingten Herausforderungen hat das zdi-Netzwerk Kreis Soest auch im vergangenen Jahr 350 Schülerinnen und Schülern ermöglicht, in Kursen vor Ort oder online praktische Erfahrungen in den MINT-Fächern zu sammeln. Dieses Engagement ist nun mit dem diesjährigen zdi-Qualitätssiegel belohnt worden.

„In diesem Zusammenhang möchten wir uns besonders bei unseren Partnern bedanken, welche trotz Corona-Pandemie ein vielfältiges Kursprogramm auf die Beine gestellt haben. Die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen, Berufskollegs, Vereinen und weiteren außerschulischen Lernorten soll auch zukünftig bestehen bleiben. Zusätzlich sollen Kooperationen mit örtlichen Unternehmen intensiviert werden, um die Vernetzung zwischen Schulen und Unternehmen zu stärken“ so Markus Helms, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH.

Ihre Ansprechpartner

Jana Fey

02921 30 2255
jana.fey@wfg-kreis-soest.de

wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH